_____________________ Music / ‚Monochrome‘ by Hayden Chisholm

Gartenzäune

Konzept einer interaktiven Lichtinstallation

Machen Zäune gute Nachbarn? Die Arbeit „Gartenzäune“ setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Gestaltung von Grenzen unser Leben und Zusammenleben beeinflusst. Grundlage stellt dabei die politische Designtheorie nach Friedrich von Borries dar: Die Dinge, die wir gestalten, verändern die Bedingungen, mit denen wir leben. Ausgehend vom Gartenzaun, der das Idyll des Einfamilienhauses einrahmt, führt die Recherche über die Zellmembran als kleinstem Zaun der Welt bis hin zu den großen Grenzen der Nationen. Gestalterisches Ziel stellt schließlich der Entwurf einer durchlässigen Grenze nach dem Vorbild der Zellmembran dar – eine Anforderung, die der Gartenzaun als Objekt nur scheinbar zu erfüllen vermag. Unabhängig von seiner Gestaltung bleibt er untrennbar mit der starren Struktur des Grundbesitzes verbunden und erscheint somit als eine Bedingung unseres Zusammenlebens, die uns vor sich zuspitzende gesellschaftliche Herausforderungen stellt. Als Konsequenz weitet die Arbeit den Designbegriff aus: Anstelle eines Lösungsvorschlags oder Gartenzauns wird die Utopie einer durchlässigen, von der Zellmembran inspirierten Grenzstruktur entwickelt, die in der Konzeption einer interaktiven Lichtinstallation Gestalt annimmt.

Die Arbeit sensibilisiert somit einerseits für eine gesellschaftlich reflektierte Gestaltung von Alltagsobjekten und liefert zugleich einen gestalterischen Beitrag zum aktuellen Weltgeschehen territorialer Kriege und Grenzdebatten.

/2022 Bachelorthesis